Hübner alles über Ernährung beim Hund

Expertinnenbeitrag:
Alles über Ernährung beim Hund

Wie das richtige Futter die Gesundheit beeinflusst

Bei der richtigen Fütterung bzw. Ernährung von Hunden gibt es ähnlich viele Strategien und Meinungen, Diäten und Rezepte wie bei unserer humanen Ernährung. Grundsätzlich lassen sich aber ein paar essenzielle Dinge festhalten, die man bei der Ernährung seines Hundes beachten sollte. In diesem Artikel ist zusammengefasst, welche Rolle die Ernährung für die Gesundheit spielt, welche Grundnahrungsmittel ein Hund braucht und was auf keinen Fall in den Napf gehört. Die Tierheilpraktikerin und Ernährungsberaterin für Tiere, Nicole Wurster, steht uns dabei mit Ihrer Expertise zur Seite.

Nicole Wurster: „Allgemein ist die Ernährung beim Hund die Basis der Gesundheit. Ernährung ist die Grundlage der Verdauung und mit der richtigen Ernährung können wir beispielsweise Erkrankungen des Hundes positiv beeinflussen. Damit die Verdauung optimal arbeiten kann, wird eine artgerechte und ausgewogene Ernährung – am besten ohne künstliche Zusätze – benötigt.“


Was bedeutet eine „artgerechte Ernährung“ bei Hunden?

„Die natürliche Nahrung von Hunden sind kleine bis mittlere Beutetiere wie Kaninchen, Mäuse oder Vögel, da der Hund ein landgebundener Beutegreifer – also ein Jäger – ist. Ein Beutetier ist in sich ausgewogen und hat einen hohen Fleischanteil, aber auch Knochen, Innereien und Mageninhalt. Daher orientiert sich auch die artgerechte Ernährung prozentual an der Zusammensetzung eines Beutetieres. Nicht artgerecht ist ein Kohlenhydratanteil von fast 50%, sowie künstliche Zusatzstoffe (Vitamine, Konservierungs- und Aromastoffe) oder Zucker.“

Es lohnt sich also ein Blick auf das Kleingedruckte: Die Zutatenliste des Hundefutters gibt Aufschluss über die Inhaltsstoffe und deren prozentuale Zusammensetzung. Grundsätzlich wird auch empfohlen, den Hund nicht sein Leben lang mit ein und demselben Alleinfuttermittel zu ernähren. Durch einen vorsichtigen Wechsel sorgt man dafür, dass es dem Tier nicht an Nährstoffen mangelt und dass es sich nicht an die eine spezielle Sorte gewöhnt und bei einer notwendigen Futterumstellung, zum Beispiel aufgrund einer Erkrankung, oder einfach, weil sich die Ansprüche an die Ernährung im Laufe eines Hundelebens verändern, nichts anderes mehr fressen mag.“


Woran erkenne ich, dass das Futter für meinen Hund nicht das richtige ist?

Nicole Wurster: „Der Besitzer kann das zum Beispiel am Fell, dem Geruch und auch dem Kot des Hundes erkennen. Viele Hunde haben struppiges, glanzloses Fell, teilweise mit Juckreiz und Schuppen oder auch den typischen Hundegeruch. Ein gesunder Hund riecht im trockenen Zustand nicht. Ein weiterer Indikator ist die Verdauung. Durchfälle, übelriechender Kot, Blähungen und vor allem auch große Kotmengen deuten oftmals darauf hin, dass der Hund das Futter nicht optimal verwerten kann.“

Auch das Verweigern des Futters kann zum Beispiel darauf hindeuten, dass bestimmte Inhaltsstoffe vom Hund nicht gut vertragen werden können und beispielsweise den Magen-Darm-Trakt reizen. Das Fressen ist dann schmerzhaft für den Hund und daher tut er es nicht gern. Mehr über Magenschleimhauterkrankungen beim Hund erfahren.


Was gehört in den Napf?

Egal, ob Trockenfutter, Nassfutter oder Rohfleisch: Wichtig ist, dass es ein hochwertiges Futter ist, welches den Nährstoff- und Energiebedarf so naturbelassen wie möglich deckt. Ein hochwertiges Hundefutter enthält einen hohen Anteil Muskelfleisch und gut verdauliche Eiweißquellen wie Leber und Hühnerei. Vollwertige Fertigfutter enthalten neben Fleisch außerdem noch gekochtes Gemüse, oftmals Karotten oder Kartoffeln, oder Reis. Auch Weizen wird gerne verwendet – hier sollten Hundebesitzer jedoch vorsichtig sein, da das von vielen Hunden nicht gut vertragen wird und zu Verdauungsbeschwerden wie zum Beispiel Durchfall, aber auch Juckreiz oder Hautentzündungen führen kann.

Wer das Futter selbst zusammenstellt , der kann neben einem hochwertigen Rohfleisch und gedünstetem Gemüse (Rüben, Karotten, Kartoffeln) oder Reis auch mageren Quark oder körnigen Frischkäse beimengen, sofern der Hund Milchprodukte  verträgt. Ein Hühnerei, Leber, oder ein hochwertiges Pflanzenöl sollten enthalten sein, damit der Vierbeiner alle Nährstoffe und Vitamine gut aufnehmen kann.

Insgesamt sollte die Ernährung beim Hund eine ausgewogene Zusammenstellung vollwertiger Inhaltsstoffe sein, damit der Hund ausreichend mit Proteinen, Kohlenhydraten, Vitaminen und Spurenelementen versorgt ist. Auch bestimmen Faktoren wie Alter, Erkrankungen oder Unverträglichkeiten den Speiseplan. Wer sein Tier optimal versorgen will, der holt sich am besten Rat von unabhängigen ErnährungsberaterInnen oder TierheilpraktikerInnen ein.


Was gehört nicht auf den Speiseplan von Hunden?

Diese Lebensmittel sind für Hunde giftig und damit tabu:

Eine langfristige schlechte Fütterung kann zu Magen-Darm-Beschwerden wie beispielsweise einer Gastritis führen oder Allergien auslösen. Wenn ein gesunder Hund einmalig ein ungeeignetes Lebensmittel gefressen hat, dann versucht der Körper in der Regel, es mit Durchfall oder Erbrechen schnell wieder loszuwerden. Die Regeneration des Magen-Darm-Trakts kann man als Hundebesitzer dann mit einer vorübergehenden Schonkost und mit Quarz-Gel unterstützt werden, und dann sollte es der Fellnase nach ein bis zwei Tagen schon wieder bessergehen.


Was ist der Vorteil von Silicium-Gel (Quarz-Gel) und wie kann es den Verdauungsapparat des Hundes unterstützen?

Nicole Wurster: „Silicium ist ein essenzielles Spurenelement, das durch die Nahrung aufgenommen werden muss, da es der Körper nicht selbst herstellen kann. Außerdem unterstützt es wichtige Körperfunktionen. Silicium ist immer in gebundener Form vorhanden und hat eine außergewöhnliche Bindungsfähigkeit. Das Silicium-Gel (Quarz-Gel) – gewonnen aus der Verbindung von Silicium und Sauerstoff – wirkt als Binde- und Entgiftungsmittel. Zudem hat es eine beruhigende Wirkung auf die Magen- und Darmschleimhaut, die bei gastrointestinalen Störungen gereizt ist. Zudem kann es bei einer Darmsanierung mit eingesetzt werden, was bei anhaltenden Durchfallerkrankungen notwendig ist. Da Silicium ein wichtiger Baustein für elastische und vitale Haut ist, fördert es auch die Regeneration der Darmschleimhaut und auch der Magenschleimhaut. Zudem bindet es überschüssige Magensäure, welche die Magenwand angreifen kann.“

ÜBER DIE EXPERTIN

Nicole Wurster ist Tierheilpraktikerin und Ernährungsberaterin für Hunde.

In Ihrem komPETenz Tierzentrum in der Nähe von Karlsruhe berät Sie seit 2011 Hundebesitzer rund um die Gesundheit und die artgerechte Ernährung Ihrer vierbeinigen Begleiter. Nicole Wurster ist im Ältesten Verband der Tierheilpraktiker Deutschlands als 1. Vorsitzende des Landesverbands Baden-Württemberg / Hessen und als Beisitzerin des Dachverbandes aktiv. In Seminaren und Workshops gibt Sie Ihr Wissen und Ihre langjährige Erfahrung an interessierte Hundebesitzer sowie (angehende) TierheilpraktikerInnen und ErnährungsberaterInnen für Hund und Katze weiter.