• L-Tyrosin

    L-Tyrosin

Die Wirkung von L-Tyrosin auf Körper und Geist

L-Tyrosin ist also eine nichtessentielle Aminosäure. Aminosäuren wiederum sind Bausteine der Proteine. Proteine, also Eiweiße, sind essentiell für den Aufbau der Zellen und machen etwa 15 - 20% der Körpermasse aus. Aber was hat L-Tyrosin mit Käse und der Farbe der Augen zu tun?

 

L-Thyrosin

L-Tyrosin - Wichtig für Botenstoffe im Gehirn

Wie viele andere Stoffe kann L-Tyrosin auch als Nahrungsergänzungsmittel verwendet werden, vor allem, um die Wachsamkeit, Aufmerksamkeit und Konzentration zu verbessern. Es wird angenommen, dass L-Tyrosin die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit abhängig von der Dosierung steigern kann.

Eine wichtige Rolle spielt L-Tyrosin bei der Produktion von Botenstoffen im Gehirn, die zur Kommunikation der Nervenzellen beitragen und sogar die Stimmung regulieren können. Im Körper wird L-Tyrosin aus einer anderen Aminosäure namens Phenylalanin hergestellt. Es kommt in vielen Lebensmitteln vor, insbesondere in Käse, wo es erstmals entdeckt wurde. Tatsächlich bedeutet "tyros" auf Griechisch "Käse". Aber es ist auch in Fleisch, Geflügel, Fisch, Milchprodukten und den meisten anderen proteinreichen Lebensmitteln enthalten.

L-Tyrosin hilft bei der Produktion mehrerer wichtiger Substanzen, einschließlich Dopamin. Dopamin wird neben Serotonin häufig als “Glückshormon” bezeichnet. Der Neurotransmitter ist für die Regelung des Belohnungszentrums im Gehirn zuständig, spielt aber auch beim Gedächtnis und den motorischen Fähigkeiten eine wichtige Rolle. 

Auch für die Herstellung von der Hormone Adrenalin und Noradrenalin wird die Aminosäure L-Tyrosin gebraucht. Beide Hormone sind verantwortlich für die Reaktion des Körpers auf stressige Situationen, wie bspw. bei Prüfungen. 

Für die Bildung der für den Stoffwechsel wichtigen Schilddrüsenhormone, z.B. Thyroxin und dem Pigmentstoff Melanin wird L-Tyrosin ebenfalls benötigt. Melanin verleiht der Haut, den Haaren und den Augen ihre Farbe.

Die Sache mit dem Stress

Sind wir mal ehrlich: Stress ist etwas, dem jeder ausgesetzt ist. Allzu oft dreht sich das Gedankenkarussell - auch nachts. Stress kann sich negativ auf die Aufmerksamkeit, das Denken und das Gedächtnis auswirken, indem er die Produktion von Neurotransmittern verringert. In Studien an Nagetieren hat sich gezeigt, dass L-Tyrosin die Neurotransmitterproduktion wieder normalisieren und das Gedächtnis verbessern kann, wenn sie stressigen Bedingungen ausgesetzt sind. Ähnliche Ergebnisse wurden in Studien mit Menschen erzielt.

 

L-Tyrosin und der Schlaf

Zusätzlich wurde gezeigt, dass die Supplementierung von L-Tyrosin bei Personen, die unter Schlafentzug leiden, von Vorteil ist. Eine einzige Dosis L-Tyrosin half Teilnehmern einer Versuchsreihe des Naval Aerospace Medial Research Laboratory in den USA, drei Stunden länger wach und aufmerksam zu bleiben, als sie es sonst gekonnt hätten. Die Testpersonen waren länger als 24 Stunden wach, ein Teil erhielt ein Placebo und die anderen Tyrosin. Neben den drei Stunden, die die Tyrosin-Gruppe länger wach war, war auch die Fehlerquote geringer als bei der Vergleichsgruppe. 

Es gibt auch Studien, die die Wirkung von Tyrosin auf die geistige Leistungsfähigkeit untersuchten. So wurden in einem Versuch von 2007 neunzehn Testpersonen zweimal auf einen jeweils 90minütigen Tauchgang in entweder 35°C oder 10°C warmes Wasser geschickt. Die Gruppe, die ein Placebo erhielt, zeigte im 10°C kalten Wasser mehr Stress und schnitten zudem in den gestellten Aufgaben nicht so gut ab, wie die Gruppe, die Tyrosin erhielt. Deren Leistung unterschieden sich nicht von den Probanden im warmen Wasser.

 L_Tyrosin_Vorstufe_Dopamin