Kümmel – kräftiger Geschmack, kraftvolle Wirkung
Wer an Kümmel denkt, hat den typisch intensiven Geschmack der kleinen, länglichen, hell- bis dunkelbraunen „Samen“ im Kopf. Die Frage, „Was ist besser: Kümmel ganz oder gemahlen?“, muss jeder für sich selbst beantworten. Ob als Ganzes bspw. im Krautsalat oder – für die feine Note – zu Pulver gemahlen in einer Soße, finden die sichelförmigen Früchte (Merikarpien) vielseitig Verwendung.
Wie sieht Kümmel aus?
Kümmel, botanisch bekannt als Carum carvi, gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Diese zweijährige Halbrosettenpflanze erreicht eine Höhe von 30 bis 80 cm. Erkennen kann man die Pflanze an ihren feinen, gefiederten Blättern und den kleinen, weiß bis rosa in Dolden angeordneten Blüten. Ursprünglich stammt die Pflanze aus Europa und Asien, bevorzugt aber sonnige, gut durchlässige Böden, um optimal zu gedeihen. Die Früchte werden oft fälschlicherweise als Samen bezeichnet. Sie sind das, was wir als Kümmel kennen und nutzen.
Ist Kümmel eine Heilpflanze?
Kümmel wird seit Jahrtausenden in der Naturheilkunde verwendet. Bereits im antiken Ägypten war er als Heilmittel bekannt und wurde in Gräbern gefunden, was seine Bedeutung in der damaligen Zeit unterstreicht. Im Mittelalter setzten Klostergärten in Europa verstärkt auf den Anbau von Kümmel, um seine vielfältigen gesundheitlichen Vorteile zu nutzen. Schon Hildegard von Bingen empfahl Kümmel zur Behandlung von Verdauungsproblemen und als allgemeines Stärkungsmittel.
Wofür ist Kümmel gut?
Heute wird Kümmel neben der Verwendung als Gewürz, hauptsächlich für seine verdauungsfördernden Eigenschaften geschätzt. Seinen ätherischen Ölen, insbesondere Carvon und Limonen, wird eine krampflösende und blähungslindernde Wirkung zugeschrieben. Kümmeltee ist in vielen Haushalten auf der ganzen Welt ein bewährtes Hausmittel gegen Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen und Krämpfe.
Die bekannte Kombination Fenchel, Anis, Kümmel
Besonders in der Kombination mit Fenchel und Anis soll Kümmel seine heilende Wirkung optimal entfalten können. Diese Kombination ist in vielen Stilltees und Verdauungstees enthalten, die oft auch Babys und Kleinkindern zu trinken bekommen, um Koliken zu lindern. Fenchel ist für seine beruhigende Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt bekannt und kann helfen, Blähungen und Krämpfe zu reduzieren. Anis nutzt man, um die Verdauung anzuregen und als Unterstützung bei Erkältungen. In letzterem Fall soll er schleimlösend sein. Gemeinsam bilden diese drei Kräuter ein traditionell starkes Trio, das in der Phytotherapie und in der Hausapotheke vielerorts zu finden ist.
Der besondere Geschmack des Kümmels ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Seine vielseitigen Möglichkeiten machen ihn jedoch zu Must-have in jedem Haushalt.