Bauchweh

Bauchschmerzen - ein Volksleiden?
 

Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2019 leiden in Deutschland rund 20% der Erwachsenen einmal im Monat unter Bauchschmerzen. Gerade Kinder klagen häufig über Bauchschmerzen. Laut einer anderen Umfrage aus 2024 gaben ebenfalls rund 20% der Schulkinder an, einmal pro Woche unter Bauchschmerzen zu leiden. Oft verschwinden diese so schnell, wie sie gekommen sind. 

 

Sind Bauchschmerzen immer harmlos?

Eine ungesunde Lebensweise mit Stress und Ärger, schnelles Essen am Schreibtisch oder zu viel Magensäure durch ungesunde Lebensmittel können zu Bauchschmerzen führen. Das zu ändern haben wir in der eigenen Hand – auch wenn das nicht immer so leichtgetan, wie gesagt ist. Doch können auch ernsthafte Erkrankungen der Organe wie bspw. eine Lebensmittelvergiftung, ein Magengeschwür oder gar Magenkrebs den Bauchschmerzen zugrunde liegen. Man sollten sie nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Leichte Bauchschmerzen können z.B. von harmlosen Ursachen wie von einer zu üppigen Mahlzeit ausgehen. Wird die Ernährung entsprechend angepasst, stellt sich das Wohlbefinden mehr oder weniger schnell wieder ein. Hier beantworten wir wichtige Fragen zur Ernährung.

Sind die Schmerzen stark, kolikartig oder wiederkehrend, ist ärztliche Hilfe notwendig. Dann müssen die Ursachen abgeklärt werden. Sogenannte „Eingeweideschmerzen“ bezeichnen die Schmerzen, die von den Organen des Bauchraums ausgehen. Oft können diese von den Betroffenen als dumpf bezeichneten Schmerzen nicht genau zugeordnet werden. Der Bauchraum erstreckt sich von den unteren Rippenbögen bis zu den Leisten. 

Der Begriff „Bauchschmerzen“ ist also weitgefasst. Man unterteilt daher in Ober- und Unterbauch sowie links- und rechtsseitig. Das hilft zum Beispiel, wenn Betroffene erklären sollen, wo sie Bauchschmerzen haben.  

Bauchweh

Um die Schmerzen näher zu beschreiben und hilft es, wenn man diese Fragen beantworten kann:

arztgespräch

 

Magen, Leber, Gallenblase, Zwölffingerdarm, Herz, Lunge gehören z.B. zu den Organen, die dem Oberbauch zugeordnet sind. Treten Schmerzen im Oberbauch auch, können bspw. Sodbrennen, Gallensteine, Magengeschwür, Herzinfarkt oder ein Zwölffingerdarmgeschwür die Ursache sein.

Zu den Organen des Unterbauchs zählt man den Dünndarm (ohne Zwölffingerdarm), Dickdarm sowie die Harnblase und Geschlechtsorgane. Wer Schmerzen im Unterbauch hat, kann mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass es mit dem Darm zu tun hat. In den meisten Fällen gehen Schmerzen im Unterbauch nämlich vom Darm aus. Allerdings könnten auch Infektionen der Harnwege, Prostataentzündung und Menstruationsbeschwerden die Unterleibsschmerzen auslösen.

Die Begleiterscheinungen bei Bauchschmerzen können beispielsweise Blähungen, Durchfälle, Übelkeit, Erbrechen und eine gespannte Bauchdecke sein. Das muss nicht an organischen Ursachen liegen, sondern kann psychosomatischer Natur sein. So können Bauchschmerzen eine körperliche Reaktion auf Stress sein. Was für den einen ein nicht weiter beachtenswertes Thema ist, schlägt dem anderen eben sprichwörtlich auf den Magen. Hier hilft das offene Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt.

Was hilft bei Bauchschmerzen?

Hier kommt es auf die Art der Bauchschmerzen an. Wenn die Ursache für die Bauchschmerzen nicht klar ist, oder diese heftiger sind oder länger andauern – dann sollte der Weg in die Arztpraxis angetreten werden.

Hausmittel können bei leichten Bauchschmerzen, die z.B. nach einem sehr üppigen Essen, Abhilfe schaffen

  • Wärme: Bei Wilhelm Busch war es „… Ein heißes Bügeleisen, auf den kalten Leib gebracht ...“ Und tatsächlich wirkt die Wärme einer Bettflasche entspannend und entkrampfend.
  • Spazieren gehen: Mit der Bewegung, bewegt sich auch der Darm und wird angeregt. Das geht auch drinnen.
  • Trinken: Bei Verstopfungen ist auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Auch bei Durchfall muss die ausgeschiedene Flüssigkeit wieder aufgefüllt werden.
  • Fenchel-Anis-Kümmel: Die bekannte 3er-Kombi der verdauungsfördernden Gewürze gibt es in verschiedenen Formen. Sie kann helfen Krämpfe im Bauch zu lösen.
  • Kamillentee: Kamillentee kann z.B. bei Sodbrennen, Blähungen, Bauchkrämpfen, Gastritis etc. getrunken werden. Er kann helfen den Magen zu beruhigen.
Tee und Zwieback

Ganz klassisch können bei Kindern und Erwachsenen Magen-Darm-Infekt die Auslöser von Magen- oder Bauchschmerzen sein. Betroffene leiden dann auch an Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Sobald es möglich ist, sollte dem Körper die verlorene Flüssigkeit wieder zugeführt werden. Kräutertees und Wasser in kleinen Schlucken sind hier die erste Wahl. Rohkost sollte man bei den Mahlzeiten vermeiden, ebenso wie kohlensäurehaltige Getränke. Stattdessen sind leicht verdauliche Speisen richtig. Dazu zählen neben u.a. Zwieback und in Brühe gekochten Haferflocken auch Äpfel. Besonders zu empfehlen ist der geriebene Apfel. Das Pektin, das in der Apfelschale sitzt, quillt auf und kann somit den Stuhlgang wieder normalisieren. Zudem bildet das Pektin eine gelartige Schicht, die die Darmwand schützt.