Wenn dich diese Headline angesprochen hat, gehörst du bestimmt auch zum Team „Frostbeule“. Eine israelische Studie* fand heraus, dass Frauen aufgrund der schwächer ausgeprägten Muskulatur leichter frieren als Männer. Was gegen die Kälte hilft? Es ist: Kälte!
Kältereize als lokale und ganzheitliche Therapie
Bei orthopädischen Leiden oder zur Fiebersenkung wird Kälte als altbewährtes Hausmittel eingesetzt. Die Kryotherapie kann auch als Ganzkörperkältetherapie wirken, das körpereigene Immun- und Abwehrsystem stärken und die Selbstheilungskräfte des Körpers ankurbeln, z.B. gegen Erkältungen vorbeugen. Bei extremer Kälte aktiviert der Körper den Überlebensmodus. Die Blutzirkulation wird angeregt, es kommt zur Ausschüttung von Hormonen wie Adrenalin, Endorphinen und entzündungshemmenden Kortikoiden. Ein Glücksgefühl stellt sich ein, du fühlst dich mental gestärkt.
Kältekammer oder Eisbaden: Beides aktiviert dein Immunsystem
Seit den 1980er-Jahren gibt es in Deutschland Kältekammern, bei denen Erkrankte unter ärztlicher Aufsicht maximal drei Minuten bei -110°C ausharren. Als aktueller Trend hat sich das Eisbaden herauskristallisiert, bei dem die Anhänger wenige Minuten in drei bis fünf Grad kaltem Wasser baden. Dabei verbessert sich die Durchblutung, nach dem Bad stellt sich ein wohlig-warmes Gefühl ein. Wer regelmäßig eisbadet wird auch eine Verbesserung der körperlichen Leistung bemerken, weshalb die Kältetherapie auch unter Leistungssportlern beliebt ist. Hinzu kommt ihr positiver Einfluss auf das Immunsystem, der für mehr Vitalität und Wohlbefinden sorgt.
Kältetherapie für Anfängerinnen und Anfänger
Der Körper und unser Herz-Kreislaufsystem sollten gut auf die Kälte vorbereitet werden. Am besten startest du mit regelmäßigen Wechselduschen. Erst warm abbrausen, dann 20 Sekunden unter kaltem Wasser. Dreimal im Wechsel. Mit dem Eisbaden kannst du bereits im Herbst beginnen und mindestens ein bis dreimal wöchentlich unter Aufsicht trainieren. Geh niemals alleine ins kalte Wasser, sondern immer mit einer weiteren Person, die im Notfall Hilfe holen kann. Beim ersten Mal ganz langsam ins Wasser gleiten und nur wenige Sekunden darin bleiben. Erfahrene Eisbader bleiben maximal fünf Minuten im Wasser. Vor dem Baden gut aufwärmen, danach gut abtrocknen und warm einpacken. Um sicherzugehen, ob eine Kältetherapie für dich geeignet ist vor allem bei Vorerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Leiden oder Bluthochdruck – solltest du dich unbedingt mit deiner Ärztin bzw. deinem Arzt abstimmen.