Hübner Salbei

Salbei

Salbei – Heilpflanze seit der Antike bis heute

Was ist Salbei?

Er hat leicht filzige Blätter, einen sehr intensiven Geschmack und sogar ein Farbton ist nach ihm benannt: Salbei. Botanisch ist er als Salvia officinalis bekannt und gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). 900 Arten umfasst die Gattung Salbei (Salvia) und bietet damit eine Vielzahl von verschiedensten Formen und Blüten.

Als immergrüne Staude von bis zu 80cm ziert der Salbei viele Vorgärten und Kräuterbeete. Als Küchenkraut kann man Salbei vielseitig verwenden. Vor allem die mediterrane Küche kennt viele Rezepte: von Pasta in Salbeibutter bis zum Fisch, der mit Salbeiblättern aromatisiert gebraten oder gedünstet wird. Sogar in selbstgemachter Limonade kann der Geschmack von Salbei überzeugen.

Optisch fällt die Staude durch ihre graugrünen, haarigen Blätter und ihre blauen bis violetten Blüten auf. Ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, gedeiht der Echte Salbei in warmen, sonnigen und gut durchlässigen Böden. Sein botanischer Name leitet sich vom lateinischen Wort "salvare" ab, was "heilen" bedeutet - ein Hinweis auf seine lange Geschichte als Heilpflanze.

Salbei als Naturheilmittel

Salbei wird seit Jahrtausenden als Heilpflanze geschätzt. So kannten bereits Ägypter Salbei zur Konservierung von Lebensmitteln und zur Behandlung von Bauchschmerzen. Das antike Griechenland gilt als Wiege der Medizin. Der Asklepiosstab mit der sich windenden Schlange ist heute noch das Symbol der Medizin. Griechische Kräuter dienten der Behandlung von Wunden und anderer Leiden. Neben Thymian, Rosmarin, Lavendel u.v.a. war auch Salbei für seine heilenden Eigenschaften bekannt.

Im Mittelalter wurde Salbei in Klostergärten kultiviert und war ein wesentlicher Bestandteil der Klostermedizin. Hildegard von Bingen pries die Pflanze für ihre vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten. Salbei wurde als "Allheilmittel" betrachtet, das gegen zahlreiche Beschwerden helfen konnte, von Erkältungen über Verdauungsprobleme bis hin zu Hauterkrankungen.

Wofür verwendet man Salbei?

In der heutigen Zeit ist Salbei immer noch ein wichtiger Bestandteil der Naturheilkunde. Auch die Aromatherapie verwendet Salbei. Das ätherische Öl wird zur Linderung von Stress und zur Förderung der geistigen Klarheit eingesetzt. Seine antibakteriellen, entzündungshemmenden und adstringierenden Eigenschaften machen ihn zu einem vielseitigen Mittel in der Behandlung verschiedener Beschwerden. Bei Halsschmerzen ist für viele der Griff zu Salbei-Tee und -Lutschtabletten obligatorisch. Bekannt ist auch seine Anwendung bei Verdauungsbeschwerden und bei übermäßigem Schwitzen. Salbei-Tee wird neben Halsschmerzen auch oft bei Husten empfohlen, während Salbei-Extrakte in Zahnpasten und Mundspülungen zur Bekämpfung von Zahnfleischentzündungen verwendet werden.

Salbei bei Alzheimer-Demenz? Vielleicht schon bald.

2023 wurde Salbei zur Arzneimittelpflanze des Jahres gewählt. Die Gerbstoffe und die bakterienhemmenden Stoffe, die im ätherischen Öl der Pflanze vorkommen waren sicher Grund genug für diese Wahl. Ein Versuch der Uni-Klinik Essen zeigte, dass die Kaffeesäure im Salbei bei Zellkulturen die Vermehrung von SARS-CoV-2 hemmt. Klinische Studien zur Wirkung bei Menschen stehen noch aus. Interessanterweise gibt es auch neuere Studien, die das Potenzial von Salbei in der Behandlung von Demenzerkrankungen untersuchen. Dabei geht es um die Hemmung der Acetylcholinesterase.