Bitter ist besser Bitterstoffe

Bitterstoffe: Sauer macht lustig – ABER: bitter ist besser

„Uuhhh, ist das bitter!“ Dieser Satz löst bei uns gleich eine Empfindung aus und wir können das Bittere förmlich schmecken. Dabei ist dieses Empfinden von Mensch zu Mensch unterschiedlich – einige mögen den Geschmack von Bitterem, andere vermeiden bittere Lebensmittel strikt. Warum vermeiden wir bittere Lebensmittel, was sind Bitterstoffe und wozu sind sie gut? Wir begeben uns auf die bittere Spur und liefern Antworten.

Ich mag es lieber süß. Warum wir bittere Lebensmittel gern vermeiden.

Der Grund liegt wie so oft in evolutionären Anpassungen und erlernter Verhaltensweisen. Bitterer Geschmack kann auf potenziell giftige Substanzen hinweisen, die in der Natur vorkommen. Unsere Vorfahren entwickelten daher eine Abneigung gegen Bitteres, um Vergiftungen zu vermeiden. Zusätzlich spielen individuelle Präferenzen und kulturelle Einflüsse eine Rolle. So lassen sich z.B. auch unterschiedlich Essgewohnheiten erklären: Der eine mag’s, der andere eben nicht.

Bitte etwas genauer: Was sind Bitterstoffe?

Bitterstoffe sind natürliche Verbindungen, die einen bitteren Geschmackssinn auslösen. Das passiert durch T2R-Rezeptoren im Mund, die einen bitteren Geschmack verursachen. Diese Rezeptoren sind Teil des Geschmackssystems und spielen eine wichtige Rolle bei der Erkennung potenziell toxischer Substanzen in Lebensmitteln und Pflanzen.

Bitterstoffe sind jedoch keine homogene Gruppe von Verbindungen. Sie umfassen eine Vielzahl von chemischen Klassen, darunter Alkaloide, Glykoside und Flavonoide. Diese Verbindungen kommen in den Pflanzen nicht umsonst vor. Sie können eine Reihe von Funktionen haben, wie zum Beispiel den Abwehrmechanismen gegen Herbivoren (Pflanzenfressern) oder die Anziehung von Bestäubern.

Wo kommen Bitterstoffe vor?

Bitterstoffe sind oft in Pflanzen zu finden und daher in einer Vielzahl von Lebensmitteln enthalten. Sie lassen sich beispielsweise in dunklem Blattgemüse wie Spinat und Grünkohl antreffen. Sie sind auch Bestandteil bestimmter Kräuter wie Löwenzahn und Petersilie sowie dunkle Schokolade, Kaffee. Ach ja, auch sind sie in des Deutschen liebsten Getränk enthalten: Bier.

Welche Wirkung haben Bitterstoffe?

Bitterstoffe können mehr als nur der Gegenpart von süß zu sein: Sie nehmen Einfluss auf die Verdauung, unsere Leber, selbstverständlich auf unseren Appetit, den Blutzucker und haben auch entsäuernde Eigenschaften.

Wie nehme ich Bitterstoffe mit der Nahrung auf?

Eine ausgewogene Ernährung mit verschiedenen bitteren Lebensmitteln stellt sicher, dass ausreichend Bitterstoffe aufgenommen werden. Diese können durch den Verzehr von Gemüse, Kräutern und anderen bitteren Lebensmitteln in die Ernährung integriert werden.

Wie oft sollte ich Bitterstoffe zu mir nehmen?

Wie immer gilt es auch hier eine gute Balance zu finden. Wir empfehlen Dir, Bitterstoffe regelmäßig in Deinen Speiseplan einzubinden, am besten in Form verschiedener bitterer Lebensmittel. Ein täglicher Verzehr kann helfen, z. B. Deine Verdauung positiv zu beeinflussen.

Beispiele für den „guten Bittergeschmack“ findest Du in unseren Rezeptvorschlägen:

Grünkohlsalat

Gebratener Rosenkohl mit Bitterorangensoße

Zartbitterschokoladen-Mousse

Was kann ich tun, damit mir Bitterstoffe besser schmecken?

Für diejenigen, die den bitteren Geschmack nicht so mögen, können Bitterstoffe mit anderen Geschmacksrichtungen kombiniert werden wie süßen oder sauren Komponenten. Auch das Kochen oder Blanchieren von bitterem Gemüse kann den Geschmack mildern, während die gesundheitlichen Vorteile erhalten bleiben.

hübner® Rezeptipp: Carpaccio mit Rucola und Erdbeeren

Wie werden Bitterstoffe als wässriger Auszug gewonnen?

Bitterstoffe können als wässrige Auszüge gewonnen werden, die oft als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich sind. Diese werden durch Extraktion aus bitteren Pflanzen oder Kräutern hergestellt und stellen eine konzentrierte Quelle von Bitterstoffen dar.

Also, keine Angst vor der „besonderen“ Geschmacksrichtung, denn sie tut uns doch ganz gut.