Kollagen – für definierte Strukturen
Als kosmetischer Wirkstoff war und ist Kollagen Generationen von Frauen vertraut. Zur Regeneration der Haut und gegen Zeichen der Hautalterung wird dieses strukturierende Protein (Eiweiß) in Cremes und Lotionen seit über 60 Jahren eingesetzt. Leider erzielt es auf die Haut aufgetragen aber nur einen Minimaleffekt. Das bescheidene Ergebnis der äußerlichen Anwendung rührt daher, dass lediglich kurzzeitig ein feuchtigkeitsspendender Film auf die Haut gelegt wird.
Für eine substanzielle, ganzheitliche Wirkung muss das Strukturprotein Kollagen in eine tiefere Hautschicht - die Lederhaut - vordringen können. Hierfür sind die Kollagen-Makromoleküle kosmetischer Produkte schlicht zu groß.
Die Lederhaut besteht aus Bindegewebe – das ist die “Infrastruktur“, über die Nährstoffe und Feuchtigkeit in die Haut transportiert und Stoffwechselabbauprodukte entsorgt werden. Dieses Gewebe muss stark, zugfest, engmaschig und elastisch sein. Nur dann kann es die Aufgabe erfüllen, eine straffe, stützende Unterpolsterung für die Oberhaut zu bilden. Denn diese Unterpolsterung wird gebraucht, um Fältchen auszugleichen, Falten zu mindern und Feuchtigkeit in der Haut zu binden. Sie ist Voraussetzung für ein ebenmäßiges und vitales Hautbild.
Die Fasern des Bindegewebes bestehen aus Kollagen. Die gute Versorgung des Fasergeflechts mit Kollagen hat damit einen maßgeblichen Anteil an Erscheinungsbild und Gesamteindruck der Oberhaut. Nicht nur das! Das kollagene Bindegewebe ist auch die Schaltstelle für die Prozesse im Zellstoffwechsel, welche die Haut erst befähigen, ihre vielen unterschiedlichen Funktionen zu erfüllen, z. B. ihre schützende Barrierefunktion für den ganzen Körper oder ihre Funktionen bei Sinneswahrnehmung und Temperaturregulation.
Kollagen in die Schicht der Lederhaut zu transportieren geht natürlicherweise nur über den Weg der Nahrungsaufnahme. Genügend Eiweiß muss die Nahrung enthalten, damit sich der Körper daraus körpereigenes Kollagen bilden kann. Die Haut erneuert sich durchschnittlich alle 4 Wochen. Das erfordert von den Zellen, Kollagen fortlaufend neu aufzubauen. Doch die Fähigkeit des Körpers zur Neubildung von Kollagen lässt mit den Jahren nach, selbst bei proteinreicher Kost. Diese Schwäche hinterlässt Spuren – unter anderem die typischen Zeichen von Hautalterung.
Auch die Zufuhr von Kollagen mit einer Nahrungsergänzung kann natürliche Alterungsprozesse nicht stoppen. Sie kann aber zu Erhalt und Förderung der körpereigenen Kollagenproduktion über möglichst lange Zeit beitragen und frühzeitigen Alterungserscheinungen der Haut entgegensteuern. Das ist nicht allein für ein natürlich gepflegtes, ebenmäßiges und gut durchfeuchtetes Hautbild in reiferen Jahren von Bedeutung. Da Kollagen das wichtigste Strukturprotein des Bindegewebes ist, fördert es dessen Funktion und Leistungsfähigkeit im ganzen Körper. (Mehr zum Thema Bindegewebe finden Sie in der Beschreibung zu “Silicium“.)
Leider kann nicht jedes Kollagen aus der Nahrung vom Organismus gut verwertet werden. Damit das zugeführte Kollagen für die Bindegewebezellen in hohem Maß bioverfügbar ist, wird eine spezielle Peptidform benötigt. Während die Aminosäuren, aus denen Kollagen besteht, in herkömmlichem Kollagen in verknäuelten Ketten vorliegen und deshalb schlecht spaltbar sind, bestehen die Kollagenpeptide aus kurzen, geregelt verknüpften Ketten von Aminosäuren.
Bereits nach vierwöchiger, täglicher Einnahme von 2,5 g Kollagenpeptiden konnte in klinischen Studien eine deutliche Verbesserung von Zeichen der Hautalterung nachgewiesen werden. Die Haut war fester, hatte weniger Falten, die Hautstruktur zeigte sich insgesamt verbessert.*
*Quelle: Oral Intake of Specific Bioactive Collagen Peptides Reduces Skin Wrinkles and Increases Dermal Matrix Synthesis
Proksch E., Schunck M., Zague V., Segger D., Degwert J., Oesser S. Skin Pharmacol Physiology, Dezember 2013